Zahnimplantate können in sehr vielen Fällen verloren gegangene oder nicht erhaltungsfähige Zähne ersetzen, eine Altersgrenze gibt es dafür nicht. Meist sind Implantate, verglichen mit den herkömmlichen Alternativen, die optimale Lösung. Sie sind zwar in Regel aufwändiger als herkömmlicher Zahnersatz, doch dafür können sie bei richtiger Pflege ein Leben lang halten – die Folgeinvestitionen sind also deutlich geringer. Die wichtigsten Fakten rund um Zahnimplantate erfahren Sie hier.
Generelle Vorteile von Implantaten im Überblick:
- Festersitzender Zahnersatz: sicheres Kauen und Sprechen
- Schonende Methode: Beschleifen und Schädigung gesunder Nachbarzähne entfällt
- Strategischer Vorteil: der Verbund von mehreren Zähnen entfällt (wie bei einer Brücke)
- Erhalt des Kieferknochens: Abbau von Knochensubstanz wird vermieden
- Ästhetische Perfektion: von natürlichen Zähnen nicht zu unterscheiden
- Langfristig sinnvolle Investition: äußerst lange Lebensdauer
Die häufigsten Zahnsituationen, in denen Zahnimplantate fehlende Zähne ersetzen:
- Verlust eines einzelnen Zahnes
- Größeren Zahnlücken
- Freiendsituationen (z.B. fehlende Backenzähne)
- Komplette Zahnlosigkeit
Implantatlösung bei Verlust eines einzelnen Zahnes
Karies und Parodontitis sind die beiden häufigsten Ursachen für einen Zahnverlust. Ein traumatisch bedingter Zahnverlust, also ein Zahnunfall, ist hingegen relativ selten. Das Risiko beschränkt sich weitgehend auf Menschen im Jugendalter und die meisten Zahnunfälle passieren beim Sport, bei Stürzen vom Mountainbike oder Waveboard, oder bei harmlosen Rangeleien.
Einzelne Zähne, die durch oben genannte Einwirkungen verlorengegangen sind, können durch ein sogenanntes Einzelzahnimplantat ersetzt werden, auf dem dann der eigentliche Zahnersatz, meist eine Krone, befestigt wird. Das Implantat übernimmt dabei die Funktion der Zahnwurzel. Mit einem solchen implantatgetragenen Zahnersatz kann die Zahnlücke geschlossen werden, ohne die noch vorhandenen natürlichen Zähne angreifen zu müssen. Eine Befestigung an den Nachbarzähnen ist nicht notwendig. Deshalb müssen sie nicht beschliffen und beklebt werden, wie es bei konventionellem Zahnersatz, beispielsweise einer Brücke, der Fall ist. Hier fungieren die Nachbarzähne als Verankerung für den Zahnersatz, wodurch wertvolle gesunde Zahnsubstanz verloren geht.
Auch bei Zahnlücken, die aufgrund genetisch bedingter, fehlender Zahnanlage bestehen, ist eine Implantatlösung möglich.
Schließen größerer Zahnlücken mit implantatgetragenem Zahnersatz
Weist der Kiefer größere Zahnlücken auf, kommen unterschiedliche Varianten von Implantatlösungen in Frage. So kann mit mehreren Einzelzahnimplantaten jeder verlorengegangene Zahn separat ersetzt werden. Eine andere Lösung ist die implantatgetragene Brücke, bei der mindestens zwei Implantate in den Kiefer eingesetzt werden, die dann eine Brücke mit drei oder mehr Kronen tragen. Auch eine Kombination aus einem Implantat und einem natürlichen Zahn als Pfeiler kann eine Lösung sein. Zahnärzte bezeichnen diese Variante als Hybridbrücke.
Der Königsweg für das Schließen von Zahnlücken ist aufgrund der oben genannten Vorteile die Restauration mittels Einzelimplantaten oder einer implantatgetragenen Brückenlösung ist immer noch die weitaus bessere Methode als ein Zahnersatz ohne Implantate. Denn eine konventionelle Brücke eignet sich nur sehr bedingt für größere Zahnlücken, da sie nicht die Stabilität aufweist, die notwendig ist, um einen längeren Kieferabschnitt sicher zu versorgen. Zahnimplantate hingegen bieten eine zuverlässige Stabilität für eine Brücke, die mehrere Zähne ersetzt.
Setzen von Implantaten bei Freiendsituation
Wenn die hinteren Backenzähne fehlen und die Zahnreihe dadurch nach vorne verkürzt ist, spricht man von einer Freiendsituation. Eine konventionelle Brücke kann nicht mehr am Ende des Kiefers verankert werden, da dort kein Zahn mehr vorhanden ist, der als Brückenpfeiler dienen könnte. Die optimale Lösung ist hier, wie bei größeren Zahnlücken, die Restauration mit Einzelimplantaten oder alternativ eine implantatgetragene Brücke. Bei einer Implantatlösung entfallen die störenden Metallbügel einer Klammerprothese und die tägliche Pflege ist wesentlich unkomplizierter. Der stärkste Vorteil liegt jedoch in der Funktion – ein Zahnersatz auf Implantaten steht hinsichtlich der Funktion den natürlichen gesunden Zähnen in nichts nach. Selbst bei einer Implantat-Brückenlösung ist absolute Stabilität gewährleistet.
Neue feste Zähne bei Zahnlosigkeit dank Implantaten
Auch bei vollständiger Zahnlosigkeit des Kiefers ist eine Versorgung mit Einzelimplantaten oder einer festen Brücke auf Basis mehrerer Implantate möglich – selbst bei geringem Knochenangebot. Um ausreichend Stabilität zu erreichen, sind im Unterkiefer hierfür in der Regel vier Implantate nötig. Der Oberkiefer weist eine weichere Knochensubstanz auf, weshalb hier oft mehr Implantate (5-6) gesetzt werden müssen.
Bei Zahnlosigkeit kann die Restauration unter Einsatz von Implantaten als Stütze grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen: mit herausnehmbarem oder mit festem Zahnersatz. Bei der ersten Variante wird die Prothese beispielsweise auf einer sogenannten Stegkonstruktion befestigt. Die Zahnimplantate werden über einen Steg miteinander verbunden, der der Prothese sicheren Halt gibt. Beim festen Zahnersatz auf Implantaten hingegen wird die gesamte Zahnreihe auf den Implantaten fixiert und verbleibt dauerhaft im Kiefer. Diese funktional wie ästhetisch optimale Lösung ist meist auch bei völliger Zahnlosigkeit möglich. Je nach Kiefer- und Knochensituation können dafür bereits vier Implantate pro Kiefer ausreichen. Fest oder herausnehmbar: Bei beiden Lösungen bieten die Implantate dem Zahnersatz sicheren und stabilen Halt.
Wie sich ein fester Zahnersatz bei zahnlosem Kiefer auf die Lebensqualität auswirken kann, lesen Sie in einem persönlichen Erfahrungsbericht einer Patientin.
Für die Realisierung von Implantatlösungen stehen vielfältige Verfahren und Methoden zur Verfügung. Allen gemeinsam sind die Vorteile, die Sie mit einem fest sitzenden Zahnersatz genießen. Neben dem sicheren Kauen und Sprechen sowie der makellosen Ästhetik wirken sich Implantate auch langfristig positiv aus. Die wichtigsten Effekte sind der Erhalt des Kieferknochens aufgrund der weiterhin bestehenden Zugkraft auf den Kiefer sowie der Schutz der gesunden Nachbarzähne, da kein Beschleifen notwendig ist. Im Falle einer Lücke: Lassen Sie sich bei einem Spezialisten für Implantologie beraten.
Ihr Dr. Marc Hinze