Sie haben Angst vorm Zahnarzt? Starke Angst oder sogar panische Angst? Es ist so extrem, dass Sie aufgrund Ihrer Angst nicht oder nicht mehr zum Zahnarzt gehen? Wenn die Zahnarztangst so groß ist, können wir das verstehen – einerseits. Andererseits können wir Ihnen guten Gewissens versichern: Bei einem Zahnarzt, der auf Ihre Ängste eingeht und Sie auch entsprechend behandelt, können Sie Ihre Furcht verlieren und von allen modernen Möglichkeiten der Zahnheilkunde profitieren. Gehen Sie es an, denn wer zu lange nicht zum Zahnarzt geht, riskiert schwerwiegende Schäden an Zähnen und Zahnhalteapparat, die zudem auch die Allgemeingesundheit gefährden können.
Ausprägungen und Ursachen von Zahnarztangst und Zahnarztphobie
Die Angaben, wie viele Menschen an einer starken Angst vorm Zahnarzt leiden, oder an einer echten Zahnarztphobie, wie sie in ihrer stärksten Ausprägung genannt wird, differieren stark. Unumstritten ist jedoch, dass Angst vorm Zahnarzt ein bekanntes und weit verbreitetes Phänomen ist. Bei sehr vielen erwachsenen Patienten kommt es vor dem Zahnarztbesuch oder geplanten Zahnbehandlungen zu starker Nervosität, feuchten Händen, Herzrasen, Magenproblemen oder Schweißausbrüchen. Und leider wird die Angst oft automatisch von den Eltern an die Kinder übertragen.
Aus einer in Großbritannien durchgeführten Umfrage des National Health Service geht hervor, dass rund die Hälfte der Befragten keine nennenswerte oder eine geringe Angst haben. Bei 36% jedoch ist eine gemäßigte Angst zu verzeichnen, und bei 12% ist die Zahnarztangst sehr stark ausgeprägt. Das ist mehr als jeder Zehnte! Und die meisten dieser Angstpatienten mit ausgeprägter chronischer Zahnbehandlungsphobie gehen aufgrund Ihrer Angst und Panik nicht zum Zahnarzt.
Die Ursachen für Zahnarztangst sind vielfältig und oft überlagern sich mehrere Faktoren bei einem Betroffenen. Zu den häufigsten Gründen für die Angst vorm Zahnarzt zählen:
- Ungeklärte Fragen oder Ungewissheit über den Behandlungsablauf
- Schmerzhafte und stressauslösende Zahnarztbehandlungen in der Kindheit
- Erwartungsangst: Furcht vor Schmerzen durch Spritzen oder bei der Zahnarztbehandlung
- Gefühl des Ausgeliefertseins und der Hilflosigkeit: kurz vor und während der Behandlung fühlt der Betroffene sich absolut hilflos und ausgeliefert
- Berichte von Mitmenschen über negative Behandlungserlebnisse
- Bestehende Traumata, die von Zahnarzterlebnissen unabhängig sind
Mögliche Folgen von Zahnarztangst und Zahnarztphobie
Für viele Betroffene lautet die Antwort auf Ihre Zahnarztphobie: keine Zahnarztbesuche. Eine scheinbar einfache, doch keine gute Lösung. Denn wer aus Angst vor dem Zahnarztbesuch über Jahre hinweg nicht zur Zahnkontrolle geht und auch nicht dann, wenn bereits die ersten Schmerzen auftreten, gerät in einen Teufelskreislauf. Wenn kleinere Routinebehandlungen und Pflegemaßnahmen nicht rechtzeitig durchgeführt werden, entstehen an Zähnen und Zahnfleisch mit der Zeit immer größere Schäden, die Schmerzen nehmen zu – und damit auch die Angst. Und über lange Zeit hinweg nicht behandelte Zahnschäden können zudem zu einer Gefährdung der Allgemeingesundheit führen.
Gängige Folgen: Das passiert, wenn der Zahnarztbesuch zu lange hinausgeschoben wird
- Übermäßige Bildung harter und weicher Zahnbeläge, wie Zahnstein und Plaque
- In der Folge Zahnkaries (Löcher in den Zähnen)
- Gingivitis: meist bakteriell verursachte Entzündung des marginalen Zahnfleisches
- Parodontitis: Starke Zahnfleischentzündungen, die zur Zerstörung des Zahnhalteapparates führen können (umgangssprachlich auch Parodontose genannt)
- In der Folge Lockerung der Zähne und vollständige Zerstörung einzelner Zähne
- Unansehnliche Zahnsituation mit Lücken und staken Verfärbungen
- Auffällig starker Mundgeruch
Neben den zahngesundheitlichen Folgen kommt es zu weiteren Begleiterscheinungen mit teilweise massiver Beeinträchtigung der Lebensfreude und Lebensqualität, der Psyche und des Sozialverhaltens sowie des Allgemeinbefindens des Betroffenen. Dazu zählt ein unnatürliches Essverhalten aufgrund schmerzender, lockerer oder fehlender Zähne. In der Folge kommt es häufig zu ernsthaften Problemen mit dem Verdauungsapparat. Oft führt die offensichtliche Vernachlässigung der Zähne zu einem Schamgefühl und damit zu einem unsicheren Umgang mit Mitmenschen bis hin zur sozialen Isolierung.
In unserer Praxis in Gräfelfing nahe München erleben wir immer wieder: Menschen, die aufgrund Ihrer Zahnarztphobie mit stark vernachlässigten Zähnen zu uns kommen, werden von einer tiefen Scham geplagt. Verständlich, dass diese Befangenheit die Betroffenen noch länger davon abhält, zum Zahnarzt zu gehen, als es die Angst ohnehin schon tut. Eine weitere Stufe des Teufelskreises also.
Wie können Sie die Angst besiegen? Worauf Angstpatienten achten sollten
Um Menschen die Angst vorm Zahnarztbesuch und der Behandlung zu nehmen, sind selbstverständlich in aller erster Linie die Zahnärzte und ihr Team gefordert. Das einzige, was alle Betroffenen zunächst tun sollten:
Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Zahnarzt über Ihre Angst!
Sie sollten unbedingt, möglichst schon vor Ihrem lange hinausgeschobenen Zahnarztbesuch im Telefonat mit der Praxis, Ihre Ängste und gegebenenfalls auch Ihre Scham deutlich machen. Denn nicht jedem Betroffenen ist seine Angst sofort anzumerken. Gerade beim Erstbesuch gelingt es vielen Angstpatienten, die Panik zu verbergen. Doch nur, wenn Ihr Zahnarzt um Ihre Sorgen weiß, kann er entsprechend darauf reagieren. Zahnärzte und Zahnarztpraxen, denen daran gelegen ist, Phobiepatienten die Behandlung so angenehm wie möglich zu machen und ihnen stressfrei, angstfrei und schmerzfrei zu helfen, weisen bestimmte Merkmale auf.
Als Angstpatient sollten Sie bei der Wahl Ihrer Zahnarztpraxis darauf achten:
- Verständnis: Zahnarzt und Team zeigen Verständnis und Einfühlungsvermögen für Ihre Zahnarztangst.
- Respektvoller Umgang: Sie werden in Ihrer Angst ernst genommen und hören keine Vorwürfe.
- Zeit für Gespräche: Ihr Zahnarzt nimmt sich viel Zeit, um in Ruhe alle Möglichkeiten einer angstfreien Behandlung zu besprechen.
- Aufklärung: Ihr Zahnarzt erklärt Ihnen Ihre Situation und jeden einzelnen Behandlungsschritt ausführlich. Es gibt Angstpatienten, die dies nicht wünschen, auch darauf wird Rücksicht genommen. Ihr Zahnarzt bringt hier die nötige Empathie auf.
- Atmosphäre: Die Praxis sorgt für eine beruhigende und entspannte Atmosphäre – vom Empfang bis zum Besprechungs- und Behandlungsraum.
- Behandlungsplanung: Hier werden ebenfalls Ihre Bedürfnisse berücksichtigt, es werden beispielsweise so wenig Termine wie möglich angesetzt.
Natürlich sind neben diesen Faktoren auch die fachliche Kompetenz und die Erfahrung des Zahnarztes wichtig. Von Vorteil ist auch eine moderne technologische Ausstattung, denn sie ermöglicht die schmerzfreie 3D-Diagnostik und eine sichere, schonende und präzise Planung und Durchführung der Behandlung. Gerade weil Angstpatienten häufig unter Schäden an Zahnfleisch und Zahnhalteapparat leiden, kann es sinnvoll sein, eine Praxis zu wählen, die auf Parodontologie spezialisiert ist. Damit können Sie vermeiden, dass Sie während Ihrer Behandlung mehrere Zahnarztpraxen aufsuchen müssen.
Dämmerschlaf oder Narkose: Schmerzfreie Behandlung – stärkstes Argument gegen die Angst
Ein einfühlsamer Zahnarzt wird die Angst des Patienten auflösen oder zumindest stark mildern. Und um eine schmerzfreie zahnmedizinische Behandlung zu garantieren, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten für Patienten mit Zahnarztphobie: Die Behandlung ist im Dämmerschlaf oder unter schonender Vollnarkose möglich. Angst und Schmerzen sind also absolut unnötig. Dank der modernen Zahnmedizin und moderner Narkoseverfahren kann auch Patienten mit ausgeprägter Zahnbehandlungsphobie geholfen werden. Im Dämmerschlaf oder unter Narkose können selbst aufwändige zahnärztliche Sanierungen schonend und sicher in einem Behandlungsschritt durchgeführt werden. Mehr zu den unterschiedlichen Betäubungs- und Narkoseverfahren
Dämmerschlaf: Zahnarztbehandlungen im Dämmerschlaf eignen sich besonders für Patienten mit Zahnarztphobie und Behandlungsangst. Diese moderne Methode ist eine wirksame Alternative zur Vollnarkose. Sie wird von einem erfahrenen spezialisierten Anästhesisten-Team durchgeführt, das den Patienten während der gesamten Zahnarztbehandlung begleitet. Für den jeweiligen Patienten und seine Therapie wird die optimale individuelle Kombination aus Schlaf- und Schmerzmitteln gewählt und verabreicht. Im Dämmerschlaf nimmt der Angstpatient die Behandlung kaum oder gar nicht wahr und kann sich nach dem Erwachen auch nicht erinnern. Der Dämmerschlaf versetzt den Patienten in einen angstfreien und reflexfreien Schlafzustand, in dem das Schmerzempfinden komplett ausgeschaltet wird. Die Wirkungszeit kann entsprechend der Behandlung angepasst werden, auch relativ kurze Wirkungszeiten sind ohne weiteres möglich.
Vollnarkose: Bei Patienten mit starken Angstzuständen oder Panikreaktionen und bei besonders umfangreichen zahnmedizinischen Eingriffen und ambulanten Operationen kann die Behandlung auch unter Vollnarkose erfolgen. Wie beim Dämmerschlaf wird auch die Vollnarkose von professionellen Anästhesisten geplant und eingeleitet. Der Facharzt für Anästhesie bestimmt die Narkosetiefe und überwacht während des gesamten Eingriffes sowie während der Aufwachphase die Vitalfunktionen des Patienten, wie Atmung, Herzschlag und Blutdruck. Die Wirkungsdauer kann auf mehrere Stunden ausgedehnt werden, so können selbst bei umfassenden und zeitintensiven Behandlungen die Termine deutlich reduziert werden. Die Verabreichung der Narkosemittel erfolgt intravenös. Auch bei der Vollnarkose sind die Narkoseverfahren heute äußerst schonend, angenehm und sicher. Dank moderner Medikamente treten die von früher bekannten Nachwirkungen, wie Übelkeit oder Schwindel, inzwischen nur noch sehr selten auf.
Birgt die Narkose Risiken?
Bei einer normalen Allgemeingesundheit ist das Risiko einer Narkose für die Patienten heutzutage äußerst gering, vergleichbar mit dem Risiko einer örtlichen Betäubung durch den Zahnarzt. Dies ist der kontinuierlichen Forschung und Weiterentwicklung der Narkosemedikamente zu verdanken. Sie weisen eine weitaus bessere Verträglichkeit auf, werden schneller aus dem Organismus ausgeschieden und haben viel geringere Nebenwirkungen als früher. Zudem sind auch die Sicherheitsstandards heute auf einem noch höheren Niveau, was ebenfalls den neuesten medizinischen Erkenntnissen geschuldet ist.
Eigene Erfahrungen: Ein völlig neues Lebensgefühl für Angstpatienten
Ein kurzer Erfahrungsbericht: In unserer Praxis Dr. Hinze bei München durften wir erst kürzlich wieder einer Patienten mittleren Alters zu neuer Lebensfreude verhelfen. Die Frau hatte wegen ihrer starken Zahnarztphobie bereits mehrere Zähne verloren, weitere waren so stark geschädigt, dass eine Erhaltung unmöglich war. Mit Verständnis, Aufklärung und ohne Druck konnten wir die Patientin von der großartigen Möglichkeit der Komplettrestauration Ihres Gebisses durch Implantate und implantatgetragenen festen Zahnersatz überzeugen. In nur einer einzigen Operation erfolgte schließlich unter Vollnarkose nach der „All-on-4″/“All-on-X“-Methode – Feste Zähne an 1 Tag das Setzen von 4 Implantaten und dem zuvor angefertigten Zahnersatz. Zur üblichen Nachkontrolle am folgenden Tag erschien die Patientin als anderer Mensch: nicht nur wegen der wieder ästhetischen Zähne – sie strahlte ein völlig neues Selbstbewusstsein aus und brachte ihre wiedergewonnene tiefe Lebensfreude sogar mit einer stürmischen Umarmung zum Ausdruck. Diese Momente sind für mich als Zahnarzt und für das Praxisteam sehr bewegend. Und sie spornen uns immer wieder dazu an, Angstpatienten so zu betreuen und zu behandeln, dass sie durch eine professionelle, angemessene Behandlung zu einer guten Lebensqualität zurückfinden.
Wir freuen uns für Sie: Den ersten Schritt haben Sie schon gemacht!
Sie lesen diesen Artikel! Das zeigt, dass Sie für sich etwas ändern wollen, Ihre Angst vorm Zahnarzt überwinden und wieder schöne, funktionstüchtige Zähne haben möchten. Das können Sie! Mit dem Zahnarzt Ihres Vertrauens und dank der zahlreichen Möglichkeiten, die uns die moderne Zahnmedizin und Narkoseverfahren bieten.
Gehen Sie die Herausforderung an – es lohnt sich. Das erlebe ich täglich aufs Neue. Suchen Sie sich eine geeignete Praxis, die mit Angstpatienten und Zahnarztphobie professionell, aber vor allem auch menschlich umgeht. Sprechen Sie offen über Ihre Ängste. Ein verständnisvoller Zahnarzt wird Sie eingehend aufklären und beraten und schließlich die für Sie passende Behandlungslösung finden, so dass Sie wieder sorgenfrei lachen, reden und genießen können. Ganz gleich, ob dafür nur eine einfache Zahnbehandlung nötig ist oder eine umfassende Zahnsanierung mit vorausgehender Parodontitisbehandlung und Zahnimplantaten. Der Weg dorthin ist für Sie schmerzfrei, und er kann auch angstfrei und stressfrei sein!
Ihr Dr. Marc Hinze