Die Erfahrung in unserer Praxis zeigt: Viele Patienten, die sich für ein Zahnimplantat interessieren, recherchieren die grundlegenden Fakten rund um die Implantatbehandlung im Internet. Deshalb haben wir die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen hier zusammengetragen. Sie sollen und können eine individuelle Beratung bei Ihrem Spezialisten für Implantologie nicht ersetzen, doch sie geben einen ersten Eindruck von den vielen großartigen Möglichkeiten, die uns die moderne Implantologie heute bietet. Sie haben weitere Fragen? Dann wenden Sie sich einfach an uns. Wir antworten Ihnen schnell und verständlich.
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Was ist eigentlich ein Zahnimplantat?
Ein Zahnimplantat ist sozusagen eine künstliche Zahnwurzel, die in den Kieferknochen eingesetzt wird. Darauf wird dann der eigentliche Zahnersatz, beispielsweise eine individuell angefertigte Brücke, fest fixiert. Der implantatgetragene Zahnersatz unterscheidet sich optisch und in seiner Funktion nicht von eigenen natürlichen Zähnen – und fühlt sich auch so an. Mehr
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Welche Vorteile hat ein Zahnimplantat gegenüber einer herkömmlichen Brücke oder einer herausnehmbaren Prothese?
Einer der größten Vorteile eines implantatgetragenen Zahnersatzes: Gesunde Nachbarzähne müssen nicht beschliffen werden, wie dies bei einer konventionellen Prothetik (Brücke) der Fall ist. Außerdem wirkt ein Implantat dem weiteren Knochenabbau bzw. einer Überlastung der Nachbarzähne sowie deren Folgeschäden entgegen. Denn ein Zahnimplantat wird in den Kieferknochen eingesetzt, dadurch werden die Kaukräfte über den Knochen und nicht über die Schleimhaut geleitet – genauso, wie bei einem natürlichen Zahn. Wird eine ganze Prothese (Zahnreihe) auf Implantaten befestigt, so kann diese nicht verrutschen und der Gaumen bleibt komplett frei. Das ermöglicht einen sicheren, festen Biss ohne jegliche Beeinträchtigung des Geschmacksempfindens. Ein Zahnersatz auf Implantaten fühlt sich außerdem genauso an, wie ein eigener natürlicher Zahn und er sieht auch so aus. Mehr
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Kommen Implantate auch bei vollständiger Zahnlosigkeit infrage?
Ja! Man kann einen komplett zahnlosen Kiefer mit einer vollständigen Zahnreihe versorgen, die auf wenigen Implantaten fest verankert wird. Meist reichen 4 Implantate pro Kiefer dafür aus. Dies ist sogar mit nur einer einzigen Operation möglich. Mehr
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Können Zahnimplantate nur bei vollständig vorhandenem Kieferknochen gesetzt werden?
Nein. Um ein Implantat langfristig erfolgreich setzen zu können, ist genügend Knochensubstanz von ausreichender Qualität zwar eine Grundvoraussetzung. In vielen Fällen kann jedoch dank der 3D-Diagnostik und der computergestützten Implantatplanung der vorhandene Knochen optimal genutzt werden, so dass eine Implantation auch bei geringem Knochenangebot möglich ist. Ist das Knochenangebot zu gering, so kann häufig der notwendige Knochenaufbau direkt während der Implantation durchgeführt werden. Und auch darüber hinaus gibt es unterschiedliche zahnmedizinische Methoden, mit denen sich auch bei einer zunächst unzureichenden Knochensituation ein ausreichendes Knochenlager herstellen lässt – schonend und schmerzfrei. Fast immer sind diese Methoden minimalinvasiv. Aufwändige und mitunter schmerzhafte Knochenentnahmen, etwa aus dem Beckenkamm, gehören der Vergangenheit an. Ein Spezialist für Implantologie kann durch 3D-Röntgen die Knochensituation sofort beurteilen. Mehr
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Wie verträglich ist ein Zahnimplantat? Kann ich darauf allergisch reagieren?
Zahnimplantate werden aus Titan hergestellt, genauso wie künstliche Hüftprothesen oder Herzklappen. Zudem gibt es Implantate aus Zirkonoxid (Keramik), die meist als Alternative für Patienten mit einer Titanallergie genutzt werden, die allerdings extrem selten auftritt – nur einer von 10.000 Menschen hat eine Titanallergie. Vor einer Implantation kann ein spezieller Allergietest durchgeführt werden, um ein Allergierisiko auszuschließen. Beide Materialien weisen eine hervorragende Biokompatibilität auf: Während das Implantat in den Kieferknochen einheilt, lagert sich der Knochen fest und stabil an das Implantat an.
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Meine größte Angst sind Schmerzen. Ist das Setzen eines Implantates schmerzhaft?
Nein! Diese Angst können wir Ihnen nehmen. Die Implantation erfolgt in der Regel in der Zahnarztpraxis minimalinvasiv und unter lokaler Betäubung – dieser Eingriff ist schmerzfrei und dauert in der Regel nur ca. 20 Minuten pro Implantat. Dank der zuvor durchgeführten hoch präzisen 3D-Diagnostik werden die wichtigen Nerven und Gefäße nicht verletzt. Bei größeren Eingriffen, etwa wenn mehrere Implantate auf einmal eingesetzt werden, kann die OP auch unter Voll. bzw- Teilnarkose durchgeführt werden. Die Narkose wird von einem professionellen Anästhesisten eingeleitet und überwacht. Auch vor den Folgen der Vollnarkose brauchen Sie sich nicht zu fürchten. Die modernen Narkosemedikamente sind so schonend, dass Übelkeit und andere unangenehme Nachwirkungen so gut wie nie auftreten. Nach dem Eingriff kann es eventuell zu leichten Schwellungen kommen. Doch es treten in der Regel keine Schmerzen auf, die sich nicht mit herkömmlichen Schmerzmedikamenten beheben ließen. Und auch für Angstpatienten gibt es Lösungen.
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Wie lange hält ein Zahnimplantat? Muss es irgendwann erneuert werden?
Ein Zahnimplantat kann ein ganzes Leben lang halten. Aufgrund der hervorragenden Materialeigenschaften von Titan und Zirkonoxid (Keramik) altert das Implantat selbst sozusagen nicht. Wichtig für die Erhaltung der Funktionsfähigkeit von Implantat und implantatgetragenem Zahnersatz sind jedoch eine gute Mundhygiene und Pflege. Zur Pflege gehört ein regelmäßiges Prophylaxe-Programm in der Zahnarztpraxis, das speziell auf Zahnimplantate abgestimmt ist. Grundvoraussetzung für einen Langzeiterfolg ist, dass der Eingriff von einem hochqualifizierten Team durchgeführt wird und die Nachsorge gewährleistet ist. Deshalb ist der „Zahntourismus“, also eine Behandlung im Ausland, eher kritisch zu betrachten.
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Was kostet ein Implantat bzw. der implantatgetragene Zahnersatz?
Die Kosten für eine Versorgung mit einem implantatgetragenen Zahnersatz bewegen sich in einer größeren Spanne, da die Behandlung auf die individuelle Situation abgestimmt wird. Davon hängt beispielsweise ab, ob ein Knochenaufbau erforderlich ist, welches Implantatsystem gewählt wird und welches Verfahren zum Einsatz kommt (Knochenaufbau, Sofortimplantation, All-on-4-Methode etc.). Generell lässt sich sagen, dass die Kosten für ein Implantat mit Krone inklusive Laborkosten bei ca. 2.000 Euro beginnen. Der genaue Kostenplan wird von Ihrer Zahnarztpraxis nach sorgfältiger zahnmedizinischer und radiologischer Untersuchung erstellt.
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Ich nehme ein blutverdünnendes Medikament ein. Ist das ein Problem bei der Versorgung mit einem Zahnimplantat?
Nein. Jedoch sollten Patienten, die Marcumar o.ä. zur Blutverdünnung einnehmen, ihren Quickwert auf über 35% oder ihren INR Wert auf unter 2 einstellen. Im Falle von ASS 100 hängt es von der Art des Eingriffs ab, ob das Medikament weiter eingenommen werden kann oder abgesetzt werden sollte. Plavix hingegen muss meist nicht abgesetzt werden. Ihr Zahnarzt wir Sie darüber genau informieren.
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Gibt es eine Altersgrenze für Zahnimplantate?
Nein. Die Versorgung eines Patienten mit einem Implantat ist altersunabhängig und bringt in jedem Alter ein enormes Plus an Lebensqualität, wie es dieser Erfahrungsbericht einer Patientin eindrucksvoll beschreibt. Bei jungen wie bei älteren Menschen müssen dieselben medizinischen Grundvoraussetzungen erfüllt sein, abgesehen davon gibt es keine Altersgrenzen. Mehr
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Gibt es Fälle, in denen von einer Zahnimplantation abzuraten ist?
Solche Ausnahmefälle gibt es. Muss ein Patient beispielsweise Medikamente zur Immunsuppression einnehmen, sollte auf ein Implantat verzichtet werden. Eine Implantation kann nicht durchgeführt werden, während ein Patient eine Chemotherapie erhält sowie in den sechs Folgemonaten. Auch bei schweren Erkrankungen, wie einem Herzinfarkt oder bei einem Herzklappenfehler, kann es zu Einschränkungen kommen. In solchen Fällen wird zur Beurteilung in der Regel ein entsprechender Facharzt, hier ein Kardiologe, hinzugezogen.
Auch wenn Osteoporose-Patienten während einer Bisphosphonat- oder Denosumab-Therapie (antiresorptive Therapie) ein hohes Risiko für Kiefernekrosen tragen, muss sorgfältig abgewogen werden, ob eine Implantation durchgeführt werden kann oder ob darauf verzichtet werden sollte.
Kiefernekrosen sind eine seltene Nebenwirkung von Bisphosphonat bzw. Denosumab, es kommt zu einem spontanen Rückgang des Knochengewebes am Kiefer durch starke Zellschädigung. Faktoren, die das Risiko einer Nekrose bei Einnahme von Bisphosphonat oder Denosumab zusätzlich erhöhen zählen Therapien mit Kortikoid- oder Protonenpumpenhemmer, Diabetes, Blutzellveränderung, Schilddrüsenerkrankung, KHK, Rheumatoide Arthritis, COPD oder auch Rauchen. Das individuelle Risikoprofil muss also vom Zahnmediziner eingeordnet werden. Wird während oder nach einer antiresorptiven Therapie ein Zahnimplantat gesetzt, können gewisse begleitende Maßnahmen wie eine Antibiotika-Therapie eingesetzt werden. Patienten, die Bisphosphonat oder Denosumab einnehmen, sollten ihren Zahnarzt unbedingt darüber informieren. Mehr
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Werde ich eine Zeit lang mit einer Zahnlücke auskommen müssen?
Nein. Bei Verwendung eines modernen Zahnimplantatsystems muss das Implantat zwar zunächst in den Kieferknochen einheilen, doch der Patient bekommt sofort nach der Implantation einen provisorischen Zahnersatz – Sie verbringen also keinen einzigen Tag mit einer Zahnlücke. Das Provisorium sollte jedoch nicht sofort voll belastet werden. Die Einheilphase des Implantates dauert in der Regel 4 bis 8 Wochen. Danach kann Ihr endgültiger Zahnersatz auf dem Implantat fixiert werden. Bei der Methode der Sofortbelastung hingegen ist es sogar möglich, das Zahnimplantat sofort zu belasten.
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Wie reinige und pflege ich meine Implantate?
Grundlegend für die Erhaltung der Funktionsfähigkeit Ihres neuen Zahnersatzes ist die Gesunderhaltung des Umgebungsbereiches. Sobald Sie den Zahnersatz erhalten haben, werden Sie in Ihrer Zahnarztpraxis in die speziell auf die Implantatversorgung abgestimmten Hygienetechniken eingewiesen. Was die häusliche Zahn- und Implantathygiene anbelangt, gibt es optimal Hilfsmittel, deren Nutzung Ihnen ebenfalls erklärt wird. Zur Pflege gehört außerdem eine regelmäßige Nachbetreuung in der Praxis durch eine ausgebildete Dentalhygienikerin inklusive einer professionellen Zahnreinigung. Mehr
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Ich trage eine herausnehmbare Prothese. Kann ich immer noch Implantate bekommen?
Die Chancen stehen gut, dass auch Menschen mit herkömmlichen „Dritten“ dank einer fest sitzenden Prothese auf Zahnimplantaten wieder mehr Lebensqualität genießen können! Durch Tragen einer herausnehmbaren Prothese bildet sich der Kieferknochen zwar langsam zurück. Doch dank modernster Technologien, wie der dreidimensionalen Röntgendiagnostik mit dem Volumentomographen, kann der Kiefer präzise vermessen werden. Die genaue Positionierung und der Winkel der Implantate kann dann schon im Vorfeld am Computer geplant werden. Zudem gibt es spezielle verkürzte sowie abgewinkelte Implantate, die perfekt auf ein geringeres Knochenangebot abgestimmt sind. In Summe ermöglichen Technologien und Material in vielen Fällen trotz Knochenabbau das Setzen von Zahnimplantaten – auch ohne vorherigen Knochenaufbau. Mehr
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Ist ein Implantat für mich die geeignete und mögliche Lösung?
Diese Frage können wir hier nicht beantworten. Für wen ein Implantat im Einzelfall die optimale Lösung ist, kann nur der Spezialist für Implantologie beantworten – nach einer Beratung und eingehender Untersuchung in der Zahnarztpraxis. Da in der Implantologie heute großartige zahnmedizinische Verfahren und Methoden zur Verfügung stehen, kommen Zahnimplantate jedoch für die meisten Patienten infrage. So finden Sie Ihren Spezialisten für Implantologie
Ihr Dr. Marc Hinze