Neben Erfahrung und Fachkompetenz leistet eine innovative technische Praxisausstattung einen zentralen Beitrag, wenn es darum geht, den Patienten die bestmögliche Behandlung zu garantieren – in der Implantologie sowie in der gesamten zahnmedizinischen Versorgung. Ein weiterer Aspekt von High-Tech Geräten: Wir können damit den Patientenkomfort deutlich verbessern und die Angst vorm Zahnarzt weiter minimieren. So auch mit unserem neuen Intraoralscanner.
Denn wer kennt das nicht: Im Rahmen einer zahnmedizinischen Behandlung müssen von den Zähnen bzw. vom Kiefer Abdrücke erstellt werden. Die konventionelle Abformung mit Abformlöffel und plastischer Abformasse empfinden viele Patienten als unangenehm und sie kann sogar einen Würgereiz auslösen. Auch Wiederholungen sind bei der manuellen Abformung nicht immer zu vermeiden, um einen präzisen Abdruck zu erhalten.
Dentalhygiene: Was ist das? Weit mehr als eine Zahnreinigung!
Die Dentalhygiene umfasst weit mehr als das, was viele unter einer „Professionellen Zahnreinigung“ (PZR) verstehen, also rein kosmetischen Maßnahmen, wie die Entfernung von Zahnbelägen und Zahnverfärbungen. Die Dentalhygiene hingegen ist KEINE Lifestyle-Anwendung! Sie wird aus medizinischen Gründen durchgeführt und dient der Vorbeugung von Erkrankungen an Zähnen, Zahnfleisch und Kieferknochen. Welche Maßnahmen beim einzelnen Patienten angewandt werden, hängt von den individuellen Behandlungserfordernissen ab. So kann die Dentalhygiene ein wissenschaftlich fundiertes, präventives Konzept umfassen, das von der Diagnostik und Einschätzung des Risikoprofils bis hin zum langfristigen Biofilm-Management reicht. Auch die professionelle Beratung des Patienten zu dessen persönlicher Mundhygiene und -pflege ist immer Teil eines solchen gesamtheitlichen Konzepts.
Auf den Punkt. Die Dentalhygiene umfasst:
- Kariesprävention und gegebenenfalls die nicht-invasive Therapie von Kariesdefekten
- Prävention und Therapie der Parodontitis: nicht-invasive, nicht-chirurgische Therapie-Maßnahmen und Maßnahmen in der Erhaltungsphase, der sog. „Unterstützenden Parodontitis-Therapie“
Und was genau ist nun eine Dentalhygienikerin?
Der Verantwortungsbereich der Dentalhygienikerin beinhaltet die begleitende Therapie von Zahnbett- und Zahnfleischerkrankungen sowie die Erhaltungstherapie und Nachsorge bei parodontalen und periimplantären Erkrankungen. Eine Dentalhygienikerin hat eine Fortbildung im Fachbereich Prophylaxe mit Schwerpunkt Parodontologie absolviert, die mindestens 800 Stunden umfasst. Mit der dreijährigen Berufsausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) beginnt der in Deutschland übliche Ausbildungsweg. Anschließend erfolgt eine erste Fortbildung zur Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin (ZMP) oder zur Zahnmedizinischen Fachassistentin (ZMF). Erst nach erfolgreichem Abschluss der ZMP- oder der ZMF-Ausbildung und einer folgenden, mindestens einjährigen Berufstätigkeit kann die nächste Stufe der Fortbildung zur Dentalhygienikerin begonnen werden.
Bachelor-Studiengang „Dentalhygiene und Präventionsmanagement“
Seit 2014 gibt es neben diesem langwierigen Ausbildungsweg auch einen sechs-semestrigen Bachelor-Studiengang „Dentalhygiene und Präventionsmanagement B.Sc.“ an der praxisHochschule in Köln. Eine überfällige Entwicklung, denn Deutschland hinkt in diesem wichtigen Bereich anderen Ländern enorm hinterher. Auf 100 behandelnde Zahnärzte in Deutschland kommt weniger als eine Dentalhygienikerin. In den USA sind es 100! In Japan 79 und in Schweden immerhin noch 39 pro 100 Zahnärzte. Die Einrichtung dieses Studienganges trägt der Bedeutung des Berufsbildes und seiner Notwendigkeit für eine lückenlose zahnmedizinische Versorgung endlich Rechnung.
Jede Studierende in diesem Studiengang arbeitet zugleich in einer Zahnarztpraxis. Das Wissen sowie die praktischen Erfahrungen aus der Hochschule können im realen Praxisalltag eingebracht werden. Nach dem Studienabschluss arbeiten die Dentalhygienikerinnen als Spezialisten für Prävention und Prophylaxe weitestgehend selbständig in der Praxis und ergänzen damit die Arbeit des Zahnarztes.
Wir freuen uns, mehrere der wenigen examinierten Dentalhygienikerin Deutschlands im Team zu haben.
Warum sind qualifizierte Dentalhygienikerinnen so wichtig?
Eine der wichtigsten Aufgaben der Dentalhygienikerin ist die Mitarbeit in der systematischen Parodontitis-Therapie. Ein paar Zahlen belegen, wie bedeutend diese Arbeit ist: In Deutschland leidet mehr als die Hälfte aller Erwachsenen mittleren Alters unter Parodontitis, umgangssprachlich auch Parodontose genannt. Bei den Senioren sind es sogar knapp zwei Drittel. Die Parodontitis ist eine durch Bakterien hervorgerufene chronische Entzündung des Zahnhalteapparates, die über einen längeren Zeitraum hinweg Zahnfleisch und Kieferknochen zerstört. Sie gilt als häufigste Ursache für Zahnverlust bei Erwachsenen.
Verursacht wir die Parodontitis durch bestimmte Bakterien und deren Stoffwechselprodukte, auf die der Körper mit einer starken Abwehrreaktion reagiert. Diese Immunreaktion richtet sich nicht nur gegen die Erreger, sondern auch gegen körpereigenes Gewebe. Die Folgen: Das Zahnfleisch rötet sich, es beginnt zu bluten, im Laufe der Zeit bilden sich immer tiefere Zahnfleischtaschen und es kommt zu chronischen Entzündungen, die zum Abbau des Kieferknochens führen. Die Zähne verlieren dadurch ihren Halt, beginnen zu wackeln und der Zahnverlust droht. Aktuelle Zahlen zur Parodontitis in Deutschland finden Sie im BARMER Zahnreport 2017.
Die Bakterien können zudem über das dauerhaft entzündete Zahnfleisch in den Blutkreislauf gelangen und zum Risikofaktor für den gesamten Körper werden. Eine unbehandelte Parodontitis erhöht beispielsweise das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, wie Herzinfarkt und Schlaganfall, sowie an Diabetes zu erkranken. Auch Schwangerschaftskomplikationen und Probleme bei Dialyse und Organtransplantationen sind mögliche Folgen.
Dentalhygiene: Die stärkste Waffe im Kampf gegen Parodontitis
Ein konsequentes Biofilm-Management ist für eine erfolgreiche Therapie unerlässlich – und ebenso die langfristige Betreuung der Patienten, da es sich bei Parodontitis um eine chronische Erkrankung handelt. Ziel der dentalhygienischen Maßnahmen ist es, den schädlichen Biofilm dauerhaft auf ein minimales Niveau zu reduzieren. Dieses zeitintensive Biofilm-Management wird sowohl bei der eigentlichen Behandlung der Parodontitis als auch während der anschließenden Erhaltungsphase durchgeführt und sollte ausschließlich durch entsprechend qualifizierte Dentalhygienikerinnen geleistet werden. Denn das Biofilm-Management erfolgt durch technisch anspruchsvolle Maßnahmen, die spezialisierte Fähigkeiten und Fertigkeiten erfordern. Ohne Unterstützung von ausgebildeten, erfahrenen Dentalhygienikerinnen können die Zahnärzte die Nachsorge für Parodontitis-Patienten aufgrund der hohen Erkrankungszahlen nicht bewältigen!
Prävention: Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld der Dentalhygienikerin
Neben den Aufgaben rund um die systematische Parodontitis-Therapie ist die präventive Zahnheilkunde ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfelder der Dentalhygiene. Kinder und Jugendliche stehen hier im Fokus. Die generellen Maßnahmen zur Kariesprävention sind in dieser Gruppe erfreulicherweise sehr erfolgreich. Dennoch gibt es Risikogruppen, bei denen Karieserkrankungen nur mittels verstärkter, gezielter Dentalhygiene verhindert werden können.
Wenn Sie Ihrer langfristigen Zahngesundheit die bestmöglichen Chancen bieten möchten, achten Sie darauf, dass die Dentalhygiene in Ihrer Zahnarztpraxis durch qualifizierte Dentalhygienikerinnen durchgeführt wird.
Ihr Dr. Marc Hinze, M.Sc.
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